Rezension: Weggesperrt von Grit Poppe

Infos zum Buch 

Titel: Weggesperrt
Autor:
Grit Poppe
Verlag:
Oetinger
Reihe: Einzelband
Seiten: 336
ISBN: 978-3-8415-0056-4
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"Das Wort ich existiert hier nicht" sagte die Frau scharf. "Dein ich kannst du an diesem Ort vergessen. Du bist hier in Torgau. Deine Zeit des Widerstandes ist ab heute vorbei! Hier hast du dich einzuordnen und den Anordnungen der Erziehung her zu folgen! Jeder Verstoß gegen die Hausordnung wird bestraft! Und jetzt will ich ordentliche Meldung von dir hören!" S. 180

Klappentext

DDR 1988: Endstation Jugendwerkhof?
Als Anjas Mutter einen Antrag auf Ausreise aus der DDR stellt und von der Stasi verhaftet wird, wird die 14-Jährige in einen Jugendwerkhof, eine Einrichtung der Jugendhilfe, gebracht. Anja ist geschockt von der Willkür der Erzieher, der Gewalt und dem Drill: Sport und Arbeit bis zum Umfallen. Sie fragt sich immer wieder, was sie denn verbrochen hat. Es gibt nur einen Ausweg: Flucht.

Meine Meinung zum Buch

Das Buch ist ein wahnsinnig gut geschriebenes Werk, welches oft zum Nachdenken verleiht.

Das Cover verrät schon einiges vom Inhalt und passt wie die Faust aufs Auge. Es ist dunkelblau gehalten. Im oberen Teil des Covers ist ein Schlitz zu sehen, aus dem blaue Augen schauen. Um den Menschen dahinter, handelt es sich meiner Meinung nach um die Hauptprotagonistin Anja. Weiter unten ist ein Riegel zu sehen, der das Weglaufen nicht ermöglicht. Der Stempel der DDR lässt schnell klar werden, worum es in diesem Buch geht. Das Cover passt hervorragend zum Inhalt und gibt das Wesentliche wieder.

Die Handlung gefiel mir sehr schnell und zog mich in ihren Bann. Schon in den ersten Kapiteln durchlebte ich eine unglaubliche düstere Geschichte. Es ist unbegreiflich wie die Autorin Grit Poppe das Geschehen der DDR kurz vor dem Mauerfall wiederspiegelt - und das alles aus der Sicht einer 14-Jährigen. Anfangs ist es noch harmlos, aber das ändert sich schlagartig. Denn das Leben ist als Andersdenkender oder sogar handelnder, gefährlich und unter stetiger Beobachtung der Stasi.

Das Buch ist in drei große Abschnitte geteilt, die jeweils an drei verschiedene Orte spielen. Diese Abschnitte sind in viele kleine und kurze Kapitel unterteilt. Durch die Sicht des Beobachters entging mir im Laufe der Geschichte nicht. Immerwieder werden die Ängste und Sorgen der einzelnen Figuren gezeigt und unter welchen brutalen, grausamen Bedingungen sie unter Beobachtung stehen.

So auch die junge Anja. Schlagartig muss sie sich an ihr neues, wenn auch schreckliches Leben gewöhnen. Nur der Mut und ihre Stärke ermöglicht ihr der grausamen Gefangenschaft die Stirn zu bieten. Denn das ist alles andere als leicht, das weiß auch Anja. Denn schafft sie es nicht, so muss sie weiterhin unmenschliche Strafen verüben und Befehle befolgen und Prügel einstecken.

Ähnlich wie Anja ist auch der etwas ältere Tom. Genau wie sie versucht er alles seine Freiheit zu erkämpfen und ohne Beobachtung und Strafen zu leben. Immer wieder gelingt es ihm abzuhauen und unterzutauchen, aber nie für lange Zeit. Immer wieder dachte ich er gibt nach wiederholtem Scheitern auf - aber er bewies mir das Gegenteil. Egal wie oft es ihm misslang zu fliehen, es glühte immer noch ein kleiner Hoffnungsschimmer in ihm, der ihn zum Weiterkämpfen zwang.

Die Autorin schafft es dem Leser ins Staunen, Überraschen aber auch Entsetzten zu bringen. Ich fand es undenkbar, wie sie es geschafft hat, dass man als nicht DDR-Bürger, trotzdem in der Zeit lebte. Denn das ermöglichte mir Grit Poppe. Ich konnte mir das Gehörte nie wirklich vorstellen, was damals geschah. Aber dieses Buch ermöglicht uns Nachzüglern zu erfahren, was dort vor sich ging.
Der Schreibstil verzauberte mich regelrecht!

Mein Urteil

Mit diesem Buch werden dem Leser die Augen geöffnet, besonders denen, die die Zeit nicht erlebt haben! Der Schreibstil ermöglichte mir mitten im Geschehen zu sein. Ich war vereinzelt eine Jugendliche, die von der Straße gefangen wurde, die in einer grausamen Jugendstrafanstalt lebte und förmlich gequält wurde, aber auch eine Freiheitskämpferin, die sich das alles nicht gefallen ließ. Denn genau das ermöglichte mir das Buch! Ich spürte Angst, furchtbare Angst, Entsetzten und vor allem Mut, um der Gefangenschaft den Rücken zu kehren. Vereinzelt hatte ich das Gefühl, als zöge mich das Buch komplett in seine Handlung und ich könne alles am eigenen Körper mit erleben!

Das Buch hat es verdient volle, mutige und unglaubliche 5 von 5 Welten zu bekommen!










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1 Kommentar:

  1. sehr gute Rezension, da freu ich mich....


    beste Grüße, Stefan Lauter ;-)

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Schön, dass du ein paar liebe Worte dagelassen hast, ich freue mich sehr darüber <3

Alles Liebe, Caterina


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